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Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus

Belastbare Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus: Neuer Leiter der Notaufnahme an der Kreisklinik Groß-Umstadt

Belastbare Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus: Neuer Leiter der Notaufnahme an der Kreisklinik Groß-Umstadt

Die Notaufnahme an der Kreisklinik Groß-Umstadt ist im Ernstfall die Schnittstelle zwischen dem Rettungsdienst, den niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhaus. Seit Mitte Mai ist Dr. med. Philipp Kapp dort als neuer Ärztlicher Leiter tätig. Sein Ziel: Die gute wohnortnahe medizinische Notfallversorgung weiterhin gewährleisten und die Notaufnahme sowie die erste Patientenversorgung optimieren und modernisieren, auch im Rahmen politischer Herausforderungen.

Dr. Kapp übernimmt die fachliche und organisatorische Gesamtverantwortung für die zentrale Notaufnahme in kollegialer Zusammenarbeit mit den Chefärzten der beteiligten Kliniken. "Wir reagieren damit auf den steigenden Zuspruch unserer Notaufnahme", erklärt Dr. Martin Schunck, medizinischer Betriebsleiter der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg. „Meine Aufgabe sehe ich vor allem in einer Optimierung der ersten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen", so Dr. Kapp im Gespräch. „Die Notaufnahme versorgt nicht nur offensichtliche Notfälle, sondern steht als Aufnahme-Abteilung im Dienst der Kreisklinik Groß-Umstadt. Somit müssen aus allen Patienten täglich diejenigen identifiziert werden, die rasch medizinische Hilfe benötigen." 
Besonders am Herzen liegt dem neuen Leiter die weiterhin gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen der Fachkliniken. Die Belastbarkeit der Notaufnahme ergebe sich aus dem Zusammenspiel aller Beteiligten. Eine gute Kommunikation im gesamten Team stehe im Vordergrund, um die Ressourcen des Krankenhauses optimal zu nutzen und eine exzellente Patientenversorgung sicherzustellen. Angesprochen auf die oftmals kritisierte Wartezeit erklärt Dr. Kapp: „Jeder Patient, der in unsere Notaufnahme kommt, wird nach der Anmeldung dahingehend beurteilt, ob es sich um eine dringliche Angelegenheit handelt. Ist dies nicht der Fall, hängt die Aufenthaltszeit immer von der Schwere der Erkrankung und der momentanen Anzahl notfallmäßiger Patienten ab." Die Kliniken stünden mehr als zuvor miteinander im Vergleich, die Zeitspanne werde kontinuierlich beurteilt.

Verantwortungsvolle Behandlung trotz „Abweisungspauschale"
Einen Stolperstein in der optimalen Versorgung bildet die vom Gesetzgeber seit April 2017 eingeführte Abklärungspauschale. Ein Krankenhaus erhält damit ein Honorar von 4,74 Euro, wenn ein Patient, der keinen akuten medizinischen Notfall darstellt, zu einem Fach- oder Hausarzt verwiesen wird. Die Notaufnahmen sollen so entlastet werden. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) äußerte sich bereits kritisch: Gemäß der Abklärungspauschale solle ein Mediziner in einer Notaufnahme innerhalb von zwei Minuten eine Diagnose stellen, die darüber entscheidet, ob der Patient weiterverwiesen oder im Krankenhaus behandelt werde. Auch Dr. Kapp sieht diese Entwicklung kritisch: „Für die verantwortungsvolle Einschätzung bleiben pro Patient nun weniger Zeit und gar keine finanziellen Mittel. Aus einer Abklärung wird hier eine Abweisung gemacht. Daraus folgen unmittelbar ärztlich-moralische Konflikte." Umso erfreuter ist Dr. Kapp über die gute Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst im Haus: „So können auch Patienten, für die eine Behandlung in der Notfallambulanz nicht infrage kommt, zeitnah versorgt werden." Diese Ambulanz ist außerhalb der normalen Praxisöffnungszeiten auch telefonisch unter der Nummer 116 117 erreichbar.