Emilie und Heribert Meinl sitzen mittags in der Cafeteria der Kreisklinik in Groß-Umstadt, jeder eine Tasse Cappuccino in einer weißen Tasse mit dem Klinik-Logo vor sich auf dem Tisch. „Wir trinken immer einen Cappuccino nach dem Essen“, sagt die 77-Jährige aus Langstadt. Und es waren schon etliche Cappuccinos, denn die Meinls, die in Langstadt wohnen, kommen schon seit zehn Jahren zum Mittagessen in die Klinik. „Im Schnitt zwei- bis dreimal in der Woche“, sagt Heribert Meinl. „Bei schönem Wetter sind wir fast jeden Tag hier, denn dann fahren wir mit dem Rad her“, fügt der 81-Jährige an. „Wir sind begeistert vom Umstädter Krankenhaus“, sagt Heribert Meinl. Und natürlich vom Essen in der Cafeteria, die den Namen „La Cantina“ trägt.
Wer die Klinik durch den neuen Haupteingang betritt, findet sie gleich rechts, Sonnenterrasse inklusive. „Das Essen war schon immer gut, das Personal immer freundlich“, sagt Heribert Meinl, „aber das Ambiente ist nun viel schöner als noch in der alten Kantine.“ Offen, hell, freundlich. So beschreibt das Ehepaar die neue Cafeteria, die jedem offensteht, selbst wenn er kein Patient oder Besucher ist. Die Meinls sind nicht die einzigen, die oft zum Essen hierherkommen. Etwa 100 bis 120 Personen kommen am Tag zum Frühstück, Mittagessen oder auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen vorbei – zusätzlich zu Patienten und Besuchern. „Die Tendenz ist steigend“, sagt Küchenchef Daniel Lupzik, „die neue Cafeteria kommt gut an.“
„Wir wissen oft nie, was wir nehmen sollen, denn es gibt viel Auswahl“, sagt Heribert Meinl. „Aber der Eintopf ist besonders gut. Wenn es den gibt, sind wir immer hier.“ In der Tat gibt es von Montag bis Sonntag in der Regel drei Menüs – was ein Hauptgericht mit zwei Beilagen und Dessert bedeutet – sowie ein Extra-Menü zur Auswahl, erklärt Küchenchef Daniel Lupzik. Falls es die Personaldecke zulässt, denn der Fachkräftemangel macht auch vor der Küche der Kreisklinik nicht Halt.
Die Meinls haben aber noch immer etwas gefunden, das ihnen schmeckt. „Es gibt hier manchmal Sachen, die es im Restaurant so nicht gibt“, sagt Emilie Meinl, „und die Salatbar ist echt toll.“ Ihr Mann lobt die Qualität: „Das Essen ist sehr verträglich, ich hatte hier noch nie Probleme nach dem Essen.“ Vor allem aber das Preis-Leistungsverhältnis sei unschlagbar, ergänzt Emilie Meinl.
Für fünf bis sechs Euro können Gäste von 7 bis 11 Uhr frühstücken, für sechs bis acht Euro gibt es zwischen 12 und 14.30 Uhr ein Mittagessen – Getränke exklusive. Danach gibt es bis 18 Uhr Kaffee (1,80 Euro) und Kuchen (2,50 Euro, Torte 2,90 Euro). „Es ist angedacht, irgendwann auch noch kleine Gerichte am Nachmittag und Abend anzubieten, etwa Schaschlik oder Currywurst“, sagt Küchenchef Daniel Lupzik. Sobald es die Personaldecke zulässt. Aber kleine Snacks wie etwa belegte Brötchen, Laugengebäck oder auch mal ein Rührei gibt es immer.
In den zehn Jahren waren die Meinls nur für eine kurze Zeit mal nicht zusammen in der Cafeteria, nämlich, als Emilie Meinl Patient in der Kreisklinik war. „Ich hatte eine Sepsis“, sagt sie. Sie wurde geheilt. „Ich bin heute noch der Meinung, dass die Kreisklinik Groß-Umstadt meiner Frau das Leben gerettet hat“, sagt Heribert Meinl und schaut seine Emilie an. Die nippt nochmal an ihrem Cappuccino. Und es werden wohl noch einige dazu kommen in den nächsten Jahren.