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 Ein Jahr COVID-19 an den Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg:

Eine Zwischenbilanz

Darmstadt-Dieburg (ho). Vor wenigen Tagen, am 17. März, lag es ein Jahr zurück, dass erstmals eine Patientin mit dem Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung an den Kreiskliniken stationär aufgenommen wurde. Seit diesem Tag ist auch der Klinikalltag nicht mehr, wie er zuvor war. Nicht für die Patienten und auch nicht für die Mitarbeiter an den Klinikstandorten in Groß-Umstadt und Jugenheim.

Daran haben die Betriebsleiter der Kreiskliniken, Christoph Dahmen und Pelin Meyer, jetzt erinnert.

Im Landkreis Darmstadt-Dieburg waren bis zu diesem Tag im März 2020 18, in Hessen 613 Menschen positiv auf das neue SARS-Cov-2-Virus getestet worden. „Die spezifischen PCR-Tests waren noch fern jeder Routine und so dauerte es damals noch einige Tage, bis die Bestätigung eines positiven Befundes unsere Kreiskliniken erreichte“, blicken Dahmen und Meyer zurück.
Schnell waren unter dem Eindruck der Bilder aus der Lombardei und dem Elsass die Krankenhäuser aufgefordert, sämtliche elektiven Behandlungen einzustellen und sich umgehend auf ein großes Aufkommen an Erkrankten vorzubereiten. Dem kamen die Kreiskliniken mit der Einrichtung einer Task Force nach, die bis heute engmaschig zusammenkommt und nötige Entscheidungen trifft.
Nach der rückblickend ersten Welle im Frühjahr 2020 gab es im über den Sommer 2020 eine Erholung der Patientenzahlen. Am 17. Juni 2020 konnte nach drei Monaten erstmals wieder ein Covid-freies Krankenhaus verzeichnet werden. 
Nach einem lokalen Ausbruchsgeschehen Ende Oktober 2020 an der Kreisklinik in Groß-Umstadt begann dann Ende November 2020 die zweite Welle, deren Zahlen die des Frühjahrs noch übertreffen sollte:

„Zwei Tage vor Heiligabend 2020 versorgten die Kreiskliniken 59 mit SARS-COV-2 infizierte Patienten stationär, davon 20 auf den Intensivstationen“, bilanziert die Betriebsleitung der Kreiskliniken.
Nur sehr langsam ist seither ein Rückgang zu verzeichnen und in diesen Tagen droht -trotz begonnen Impfungen- eine dritte Welle.

Die an den Kreiskliniken stationär behandelten Patienten kommen, so zeigt die von Dr. Lars Nagel, dem Leiter des Medizincontrollings an den Kreiskliniken, zusammengestellten Daten, überwiegend aus dem Versorgungsgebiet der Kreiskliniken, es wurde jedoch auch eine Vielzahl von Patienten aus Darmstadt und anderen Regionen Hessen behandelt, insbesondere im Zentrum für Akute und Postakute Intensivmedizin (ZAPI) am Klinikstandort Jugenheim.
Von den 434 bislang entlassenen Patienten sind 80 Patienten mit oder an Covid-19 verstorben, das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt bei 80,8 Jahren. Wie der Datensammlung außerdem zu entnehmen ist, liegt die durchschnittliche Verweildauer bei 16,1 Tagen mit einem Maximum von 94 Tagen. Die durchschnittliche Verweildauer verstorbener Patienten lag bei 13,0 Tagen.

Von den behandelten Patienten waren 146 intensivpflichtig (32,7 Prozent), 87 Patienten (19,5 Prozent) benötigten eine invasive oder nicht-invasive Beatmung. Die durchschnittliche Beatmungsdauer lag bei 449 Stunden, insgesamt wurden bislang mehr als 39000 Beatmungsstunden erbracht, das entspricht etwa 1628 Tagen.
Insgesamt erbrachten die Kreiskliniken 7654 Pflegetage für die Behandlung von SARS-COV-2-positiven Patienten, davon 37 Prozent auf Intensivstationen.

Der für die Kreiskliniken verantwortliche Dezernent, Landrat Klaus Peter Schellhaas, bilanziert: 
„Die Patientenversorgung in Abstimmung mit der Task Force des Landes Hessen und innerhalb des Versorgungsgebietes sechs (Darmstadt/Südhessen), gesteuert vom Klinikum Darmstadt als koordinierendes Haus, wurde durch die Kreiskliniken in erheblichem Umfang sichergestellt. Die bundespolitischen Diskussionen über Umfang, Dauer und Berechtigung von Ausgleichszahlungen wurden durch das Land Hessen stets mit großem Verständnis für die Lage auch der kleineren Krankenhäuser begleitet. Nicht zuletzt die Gewährung der „Stufe 2- Erweiterte Notfallversorgung“ durch das Hessische Sozialministerium hat in finanzieller Hinsicht zu einer Unterstützung unserer Arbeit beigetragen“, so Klinikdezernent Schellhaas. 

Zudem, so der Landrat, gehe aus den seit November geltenden regelmäßigen Vorgaben zu konkret vorzuhaltenden Bettenkontingenten hervor, „dass die Kreiskliniken meist deutlich mehr reale Patienten betreut haben, als theoretisch an Kapazitäten vorzuhalten wären. Dies unterstreicht wiederholt den Beitrag der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg in der Pandemie, die weiteren Unterstützungsleistungen bei den Impf- und Testzentren seien in unserer Jahresbilanz außerdem erwähnt.“

 

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